Endspurt. Nur noch 10 Tage in Uganda.
Und mein Geburtstag ist jetzt auch schon fast wieder 3 Wochen her.
Denke es ist Zeit, nochmal einen Blogeintrag zu verfassen. Vielleicht
sogar den letzten... Sau komisches Gefühl, dass mein „Abenteuer
Uganda“ in 10 Tagen schon vorbei sein soll. Ich bin doch gestern
erst gekommen. Auf der einen Seite kommt mir der 18. Juli vor wie vor
einer Ewigkeit. Die ganzen tollen Dinge die ich im Juli, August,
September erlebt habe scheinen irgendwie so weit weg. Auf der anderen
Seite ging das alles so unglaublich schnell. Am Anfang die Zeit, die
ich gebraucht habe um mich einzuleben und an alles zu gewöhnen. Dann
Bergfest im Oktober und jetzt ist tatsächlich schon fast Mitte
Dezember. Weihnachtszeit. Haha. Davon bekomme ich hier reichlich
wenig mit. Außer Esther, die mir ein kleines Adventsgeschenk gemacht
hat und die großen Supermärkte die übertrieben hässlich
geschmückt sind. Ansonsten 30 Grad im Schatten. Im Malayakahaus
läuft alles seinen geregelten Gang. Gut, die Kids haben Ferien, aber
wenn diese schon am 29. November anfangen und dann erst Ende Januar
wieder aufhören kann man das jawohl auch nicht so wirklich Ferien
nennen. Aber sie sind wieder den ganzen Tag Zuhause. Das ist echt
cool! Morgens treffen wir Freiwilligen uns dann immer um 9 dort
(Esther und ich laufen jetzt fast jeden Tag zu Fuß um noch ein paar
Ugandakilos vor Weihnachten loszuwerden ;-)) und machen mit den Kids
Hausaufgaben, wie auch schon in den letzten Ferien im August. Das
klappt super und es ist toll zu sehen, wie viele der Kinder über
diesen kurzen Zeitraum schon so viel selbstständiger geworden sind.
Dann hat Uncle Walther als er Ende Oktober hier war einen ganzen
Haufen an Lernmaterialien mitgebracht, die wir jetzt auch zusätzlich
noch super nutzen können. Vor allem die Mathekärtchen sind der
Renner. Jedes Kind kann einmal am Tag zu uns kommen und bekommt dann
10 Rechenaufgaben auf kleinen Kärtchen, wenn es diese richtig löst
bekommt es ein Sternchen und für 5 Sternchen gibt’s was Süßes.
Meistens kommt morgens direkt nach der Begrüßung „Auntie Julia
when will we do mathematics“. Oh Gott nur noch 10 Tage mit all
diesen wunderbaren Geschöpfen. Anders kann ichs nicht sagen, denn
das sind sie einfach. Und auch wenn ichs vielleicht schonmal erwähnt
habe, ich kann es nur wiederholen: Sie machen mich einfach jeden Tag
glücklich.
Ende November war ich mit Lene, Lena,
Esther und Julia in Jinja Bungeejumpen und Wasserraften. Mein höchst
elegantes Bild vom Bungeesprung haben die meisten von euch
wahrscheinlich schon gesehen ( da meine Körperspannung ungefähr
gegen 0 läuft bin ich verdammt unsexy mehr so wie ein Stein da
runter gefallen :-D, deshalb gibt’s nur das Bild wo ich schon unten
baumel.. aber es ging ja um die Sache an sich und nicht darum, wie
ich dabei aussehe – man trotzdem sind Lenes Bilder einfach um
einiges geiler ;-)). Es war ein unglaubliches Gefühl da runter zu
springen, auch wenns „nur“ 44 Meter waren und wir vorher alle
noch ne super große Klappe hatten vonwegen „das sieht ja mickrig
aus!“. Als wir dann oben standen waren wir doch plötzlich ganz
leise. Ich war die erste. War ich auch ganz froh drüber, wollte
nämlich auf keinen Fall als letzte daoben stehen und sehen wie alle
schon unten sind. Gesichert wurden wir mit einem Handtuch, dass uns
ganz feste um die Füße geschnürt worden ist und einem Klettergurt
(der aber nur als Notfallsicherung da war). Ganz schön komisches
Gefühl, nur an den Füßen festgebunden so durch die Gegend zu
fliegen. Aber es war hammer! Ich kanns jedem nur empfehlen und würds
auch jederzeit selber nochmal machen. Ebenso das Wasserrafting am
nächsten Tag. Ich muss ehrlich gestehen, dass die „Trockenübungen“
im stillen Wasser mir am meisten Angst gemacht haben. Als wir nämlich
absichtlich das Boot geflippt haben und ich plötzlich in einer
Luftkammer unter dem Boot wieder aufgetaucht bin, wurd mir doch etwas
anders. Das dann in irgendnem reißenden Fluss, ne Danke :-D Hab mir
aber ziemlich umsonst Sorgen gemacht. Außer, dass wir beim ersten
kleinen Wasserfall alle sowas von mit den Helmen zusammengeknallt
sind und Esther mal aus dem Boot gefallen ist, war alles top und wir
hatten einen riesen Spaß. Und einen riesen Sonnenbrand auf den
Oberschenkeln hatte ich auch. Aber das wird braun.. bzw. ist es
schon. Und so n Sonnenbrand im Dezember ist doch auch mal cool. Haha
ehrlich gesagt freu ich mich unglaublich drauf, an Weihnachten mal
braun zu sein! Ich freu mich allgemein irgendwie ganz besonders auf
Weihnachten in diesem Jahr.
Ein weiteres cooles Erlebnis waren die
End-Of-Year-Classpartys in der Entebbe Junior School. Hatte
eigentlich eine mega spießige Party unter Aufsicht der Lehrer
erwartet. Stattdessen war einfach der ganze Schulhof voll mit allen
Schülern der Schule und alle haben einfach nur getanzt und gefeiert.
Viele Lehrer waren erst gar nicht da, und die, die da waren, haben
den Kindern dann noch in den Klassen Geschenke überreicht. Richtig
cool. Das ganze hat mich irgendwie an die Aftershow Party von der
Zauberflöte erinnert. Einfach mal abfeiern in der Schule.
Heute hatte ich noch ein super
ekelhaftes Erlebnis als ich Mittagessen kochen wollte. Hab den
Kühlschrank aufgemacht und mir kam direkt mal total ätzender
Gestank entgegen. Aber naja, das ist hier eigentlich nichts
besonderes. Ich weiß schon, warum ich hier meistens kein Fleisch
esse und lieber Wasser im Supermarkt kaufe, als das hier aus dem
Kühlschrank zu nehmen. Jedenfalls guck ich so durch, auf der Suche
nach Tomaten und Paprika. War leider nichts da. Stattdessen liegt da
ein KUHFUSS! Ohne scheiß! Ich dachte ich seh nicht richtig und hab
vor laute Ekel die Tür sofort wieder zugeschlagen. Ein ganzer Kufuß
inklusive Fell und Hufe. Man was bin ich froh, wenn ich das deutsche
Essen wieder habe!
Und auf meine Liebsten freu ich mich am
aller meisten! :-)
Haha, freut mich für dich dass du eine tolle Zeit in meiner Heimat erleben hast. I'll certainly muss your Blog. It was fun reading it and following your adventure. :D
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