Love! |
Liege gerade im Bett und bin
unglaublich überwältigt von den letzten 2 Tagen. Gestern war große
Malayakahaus-Party. Freitagabend wurden die Aunties nach Hause
geschickt und wir Volontäre haben das Ruder übenommen. Bea und
Carlos haben die Kinder ins Bett gebracht und Nachtwache gehalten.
Dann gab es gestern morgen Nutellabrote zum Frühstück, einen
Ausflug in den Childrenspark (eine Art Spielplatz), Spaghetti
Bolognese zumMittagessen, eine Schnitzeljagd für die Älteren,
Kuchen und Sodas für alle, eine Menge Musik und Süßigkeiten,
Kinderschminken (ganz nach dem Motto „Hakuna Matata“) und
Hamburger zum Abendessen. Es war großartig. Und alle haben
mitgeholfen. Es ist toll, wenn Volontäre wiederkommen, die schon mal
hier waren. Sie kennen die Kids und die Aunties und wissen, was im
Malayakahaus so abgeht. Danke vor allem an Walther und Bea. Aber auch
an Robert, Fran, Carlos, Christina, Lena, Lene, Esther, Anne, Julia
T., die drei spanischen Jungs, Martin, Sebastian und natürlich auch
an Naiga, Tovu und die großen Mädels, die uns bei allem so super
geholfen haben. Vielleicht sollte ich diesen Text besser in Englisch
schreiben, damit sie ihn auch verstehen können.
Ich bin gerade immer noch total
fasziniert und voller Liebe fürs Malayakahaus und alle Leute drin
und drum herum. Wir haben da gestern was wirklich tolles auf die
Beine gestellt und es ist ein so schönes Gefühl, die Kinder so
glücklich zu sehen. All unsere kleinen Schätze!
Jetzt sind Walther, Martin und
Sebastian auch schon fast wieder Zuhause. Wie schnell diese 2 Wochen,
die sie hier waren einfach schon wieder vergangen sind. So langsam
krieg auch ich kalte Füße und ein bisschen Angst vor dem Tag, an
dem ich sagen muss „Good Bye Malayakahaus“! Oh Gott ich will gar
nicht dran denken. Uganda und Malayakahaus – das sind irgendwie
nochmal 2 Welten. Es ist schon November, das ist so komisch. Kommt
mir auch gar nicht so vor. Die verschiedenen Jahreszeiten in Europa
ziehen hier einfach ganz unbemerkt an einem vorbei und mir kommt mein
ganzes Abenteuer hier vor, wie ein verlängerter Sommer. Mein Sommer
2012. Mein Traum, der wahr geworden ist. „So frei wie jetzt, sind
wir nie wieder!“, hat mal jemand gesagt und ich finde er hatte
damit verdammt recht.
Letzte Woche waren wir bei den
Murchisonfalls auf Safari. Davon muss ich glaube auch noch kurz
berichten, weil mich schon so viele danach gefragt haben und es
wirklich eine ganz wunderbare Reise mit unendlich vielen neuen
Eindrücken war.
Der Bulle und Ich ;-) |
Gestartet haben wir in Kampala. Von da
aus ging es Sonntag früh los Richtung Masindi, der nächstgrößeren
Stadt vor dem Nationalpark. Auf dem Weg dorthin haben wir in Ziwa
halt gemacht und durften Nashörner bestaunen. Die einzigen White
Rhinos, die in Uganda noch in freier Wildbahn leben, wurde uns
gesagt. Naja freie Wildbahn ist vielleicht etwas übetrieben. Sie
leben auf einer riesen riesen großen Fläche, die aber trotzdem
irgendwo eingezäunt ist. Als wir gerade in den Park rein sind, kam
uns ein Mann mit seinem kleinen Enkelsohn (ca. 10) entgegen und hat
auf Englisch irgendwas geredet, dass der Bulle der Herde ihn
angegriffen haben soll und der kleine Junge die ganze Zeit nur
geheult hätte. Er wäre froh, noch am Leben zu sein. Haha. Witziger
Typ. Unser Guide hat das ganze eher gelassen gesehen und meinte, dass
wir dann einfach nicht zu dem Bullen gehen sondern uns andere Tiere
der Herde angucken. Das haben wir dann auch gemacht. Wir waren sooo
nah an den Tieren dran und auf dem Rückweg, sind wir dann (ganz
zufällig) doch noch an dem besagten Bullen vorbeigekommen. Er war
ganz harmlos. Nach 2 Stunden war das ganze auch schon wieder vorbei,
und ich hab glaub ich bis jetzt noch nicht realisiert, dass ich diese
gewaltigen Tiere aus so einer Nähe gesehen hab, ganz ohne Zaun oder
Absperrung.
Dann sind wir weitergefahren nach
Masindi. Von dort aus hat die Fahrt in den Park zu unserem Camp
nochmal fast 2 Stunden gedauert. Die Straßen waren teilweise super
schlecht und matschig und der Weg ging gefühlt unendlich lange
gerade aus. Immerhin ist der Park auch 3877km²
groß. Auf der Fahrt haben wir dann schon die ersten Affen und
Warzenschweine gesehen und waren unglaublich gespannt auf die Safari
am nächsten Tag.
Erstmal
hat an dem Abend aber noch ein anderes Abenteuer auf uns gewartet.
Geschlafen haben wir die 2 Nächte im Park in kleinen Safarizelten,
die uns von dem Safariunternehmen gestellt wurden. Als wir dann beim
Abendessen saßen, kam einer der Guides und hat gefragt, „Do you
want to see a Hippo?“ Die Hälfte von uns hat erstmal doof geguckt,
weil wir irgendwas mit Hip Hop verstanden haben. Haha. Bereits bei
der Einführung in das Camp und beim Aufzählen von Verhaltensregeln
wurde uns gesagt, dass wir uns von den Hippos fernhalten sollten, die
manchmal ins Camp kommen, weil der Nil so nah ist. Jaja., haben wir
uns gedacht, und dann stand da das Nilpferd direkt neben den Zelten.
Ganz nebenbei hat uns der Guide dann noch erzählt, dass diese Tiere
in Uganda nach den Moskitos die meisten Menschen umbringen, weil sie
so schnell laufen können (bis zu 45 kmh) und das bei einem
Körpergewicht von 3 Tonnen. Da wird so ein Mensch dann ganz einfach
plattgetrampelt. War natürlich nett von unserm Guide, uns das zu
erzählen, während das Nilpferd ca. 10 Meter von uns entfernt neben
unseren Zelten steht und ganz gemütlich grast. Als Esther und ich
dann später zum Zelt gegangen sind, um unsere Zahnbürsten zu holen,
war das Nilpferd direkt neben unserem Nachbarzelt. So langsam wurd
uns dann doch ein bisschen mulmig zu Mute. Dreimal dürft ihr raten,
wo es war, als wir vom Zähneputzen wiedergekommen sind ;-) Direkt
neben UNSEREM Zelt. Man das war echt ein Erlebnis. Du liegst im Bett
und hinter einer dünnen Zeltwand grast quasi Kopf an Kopf mit dir
ein Nilpferd. Es wurde dann aber von den Guides verscheucht, indem
sie an unser Zelt geschlagen haben. So erschrocken habe ich mich
glaube schon ewig nicht mehr.
Am
nächsten Morgen gings früh mit der Fähre über den Nil und dann
zur Safari. Wir sind ca. 4 Stunden durch den Park gefahren und haben
Giraffen, Elefanten, Affen, Nilpferde und eine ganze Menge Vögel,
Warzenschweine und Antilopen gesehen. Am Nachmittag haben wir dann
eine Bootstour den Nil rauf bis zu den Murchison Falls gemacht. Da
haben wir nochmal einen Elefanten und ganz viele Nilpferde im Wasser
gesehen und ein paar Krokodile, die ganz entspannt im Wasser
rumgeschwommen sind. Auch das hab ich irgendwie alles noch gar nicht
so richtig realisiert. Ein paar hundert Meter vor den Murchisonfalls
mussten wir dann mit dem Boot stoppen, weil die Strömung von den
Fällen immer stärker wurde. Aber wir konnten die Fälle super
sehen. Und am nächsten morgen sind wir mit dem Auto von der anderen
Seite hin gefahren und konnten die atemberaubende Aussicht auf den
Nil und die Wasserfälle von oben genießen. It was great!!
Danach
gings dann auch schon wieder zurück nach Hause. Voller Eindrücke
und neuen Erfahrungen und hundemüde aber überglücklich.
Murchison Falls |
Jetzt
freue ich mich auf die vor mir liegende Zeit im Malyakahaus. So toll
Afrika's Natur auch ist – die Kids toppen am Ende doch alles.
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