Samstag, 3. November 2012

Lebe deinen Traum!


Love!

Liege gerade im Bett und bin unglaublich überwältigt von den letzten 2 Tagen. Gestern war große Malayakahaus-Party. Freitagabend wurden die Aunties nach Hause geschickt und wir Volontäre haben das Ruder übenommen. Bea und Carlos haben die Kinder ins Bett gebracht und Nachtwache gehalten. Dann gab es gestern morgen Nutellabrote zum Frühstück, einen Ausflug in den Childrenspark (eine Art Spielplatz), Spaghetti Bolognese zumMittagessen, eine Schnitzeljagd für die Älteren, Kuchen und Sodas für alle, eine Menge Musik und Süßigkeiten, Kinderschminken (ganz nach dem Motto „Hakuna Matata“) und Hamburger zum Abendessen. Es war großartig. Und alle haben mitgeholfen. Es ist toll, wenn Volontäre wiederkommen, die schon mal hier waren. Sie kennen die Kids und die Aunties und wissen, was im Malayakahaus so abgeht. Danke vor allem an Walther und Bea. Aber auch an Robert, Fran, Carlos, Christina, Lena, Lene, Esther, Anne, Julia T., die drei spanischen Jungs, Martin, Sebastian und natürlich auch an Naiga, Tovu und die großen Mädels, die uns bei allem so super geholfen haben. Vielleicht sollte ich diesen Text besser in Englisch schreiben, damit sie ihn auch verstehen können.
Ich bin gerade immer noch total fasziniert und voller Liebe fürs Malayakahaus und alle Leute drin und drum herum. Wir haben da gestern was wirklich tolles auf die Beine gestellt und es ist ein so schönes Gefühl, die Kinder so glücklich zu sehen. All unsere kleinen Schätze!

Jetzt sind Walther, Martin und Sebastian auch schon fast wieder Zuhause. Wie schnell diese 2 Wochen, die sie hier waren einfach schon wieder vergangen sind. So langsam krieg auch ich kalte Füße und ein bisschen Angst vor dem Tag, an dem ich sagen muss „Good Bye Malayakahaus“! Oh Gott ich will gar nicht dran denken. Uganda und Malayakahaus – das sind irgendwie nochmal 2 Welten. Es ist schon November, das ist so komisch. Kommt mir auch gar nicht so vor. Die verschiedenen Jahreszeiten in Europa ziehen hier einfach ganz unbemerkt an einem vorbei und mir kommt mein ganzes Abenteuer hier vor, wie ein verlängerter Sommer. Mein Sommer 2012. Mein Traum, der wahr geworden ist. „So frei wie jetzt, sind wir nie wieder!“, hat mal jemand gesagt und ich finde er hatte damit verdammt recht.

Letzte Woche waren wir bei den Murchisonfalls auf Safari. Davon muss ich glaube auch noch kurz berichten, weil mich schon so viele danach gefragt haben und es wirklich eine ganz wunderbare Reise mit unendlich vielen neuen Eindrücken war.
Der Bulle und Ich ;-)
Gestartet haben wir in Kampala. Von da aus ging es Sonntag früh los Richtung Masindi, der nächstgrößeren Stadt vor dem Nationalpark. Auf dem Weg dorthin haben wir in Ziwa halt gemacht und durften Nashörner bestaunen. Die einzigen White Rhinos, die in Uganda noch in freier Wildbahn leben, wurde uns gesagt. Naja freie Wildbahn ist vielleicht etwas übetrieben. Sie leben auf einer riesen riesen großen Fläche, die aber trotzdem irgendwo eingezäunt ist. Als wir gerade in den Park rein sind, kam uns ein Mann mit seinem kleinen Enkelsohn (ca. 10) entgegen und hat auf Englisch irgendwas geredet, dass der Bulle der Herde ihn angegriffen haben soll und der kleine Junge die ganze Zeit nur geheult hätte. Er wäre froh, noch am Leben zu sein. Haha. Witziger Typ. Unser Guide hat das ganze eher gelassen gesehen und meinte, dass wir dann einfach nicht zu dem Bullen gehen sondern uns andere Tiere der Herde angucken. Das haben wir dann auch gemacht. Wir waren sooo nah an den Tieren dran und auf dem Rückweg, sind wir dann (ganz zufällig) doch noch an dem besagten Bullen vorbeigekommen. Er war ganz harmlos. Nach 2 Stunden war das ganze auch schon wieder vorbei, und ich hab glaub ich bis jetzt noch nicht realisiert, dass ich diese gewaltigen Tiere aus so einer Nähe gesehen hab, ganz ohne Zaun oder Absperrung.
Dann sind wir weitergefahren nach Masindi. Von dort aus hat die Fahrt in den Park zu unserem Camp nochmal fast 2 Stunden gedauert. Die Straßen waren teilweise super schlecht und matschig und der Weg ging gefühlt unendlich lange gerade aus. Immerhin ist der Park auch 3877km² groß. Auf der Fahrt haben wir dann schon die ersten Affen und Warzenschweine gesehen und waren unglaublich gespannt auf die Safari am nächsten Tag.
Erstmal hat an dem Abend aber noch ein anderes Abenteuer auf uns gewartet. Geschlafen haben wir die 2 Nächte im Park in kleinen Safarizelten, die uns von dem Safariunternehmen gestellt wurden. Als wir dann beim Abendessen saßen, kam einer der Guides und hat gefragt, „Do you want to see a Hippo?“ Die Hälfte von uns hat erstmal doof geguckt, weil wir irgendwas mit Hip Hop verstanden haben. Haha. Bereits bei der Einführung in das Camp und beim Aufzählen von Verhaltensregeln wurde uns gesagt, dass wir uns von den Hippos fernhalten sollten, die manchmal ins Camp kommen, weil der Nil so nah ist. Jaja., haben wir uns gedacht, und dann stand da das Nilpferd direkt neben den Zelten. Ganz nebenbei hat uns der Guide dann noch erzählt, dass diese Tiere in Uganda nach den Moskitos die meisten Menschen umbringen, weil sie so schnell laufen können (bis zu 45 kmh) und das bei einem Körpergewicht von 3 Tonnen. Da wird so ein Mensch dann ganz einfach plattgetrampelt. War natürlich nett von unserm Guide, uns das zu erzählen, während das Nilpferd ca. 10 Meter von uns entfernt neben unseren Zelten steht und ganz gemütlich grast. Als Esther und ich dann später zum Zelt gegangen sind, um unsere Zahnbürsten zu holen, war das Nilpferd direkt neben unserem Nachbarzelt. So langsam wurd uns dann doch ein bisschen mulmig zu Mute. Dreimal dürft ihr raten, wo es war, als wir vom Zähneputzen wiedergekommen sind ;-) Direkt neben UNSEREM Zelt. Man das war echt ein Erlebnis. Du liegst im Bett und hinter einer dünnen Zeltwand grast quasi Kopf an Kopf mit dir ein Nilpferd. Es wurde dann aber von den Guides verscheucht, indem sie an unser Zelt geschlagen haben. So erschrocken habe ich mich glaube schon ewig nicht mehr.
Am nächsten Morgen gings früh mit der Fähre über den Nil und dann zur Safari. Wir sind ca. 4 Stunden durch den Park gefahren und haben Giraffen, Elefanten, Affen, Nilpferde und eine ganze Menge Vögel, Warzenschweine und Antilopen gesehen. Am Nachmittag haben wir dann eine Bootstour den Nil rauf bis zu den Murchison Falls gemacht. Da haben wir nochmal einen Elefanten und ganz viele Nilpferde im Wasser gesehen und ein paar Krokodile, die ganz entspannt im Wasser rumgeschwommen sind. Auch das hab ich irgendwie alles noch gar nicht so richtig realisiert. Ein paar hundert Meter vor den Murchisonfalls mussten wir dann mit dem Boot stoppen, weil die Strömung von den Fällen immer stärker wurde. Aber wir konnten die Fälle super sehen. Und am nächsten morgen sind wir mit dem Auto von der anderen Seite hin gefahren und konnten die atemberaubende Aussicht auf den Nil und die Wasserfälle von oben genießen. It was great!!
Danach gings dann auch schon wieder zurück nach Hause. Voller Eindrücke und neuen Erfahrungen und hundemüde aber überglücklich.
Murchison Falls


Jetzt freue ich mich auf die vor mir liegende Zeit im Malyakahaus. So toll Afrika's Natur auch ist – die Kids toppen am Ende doch alles.


Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen