Sonntag, 9. September 2012

Malayakahaus


Ein Haus voller Schätze. Und ich hab es nach jetzt fast 2 Monaten hier immer noch nicht geschafft, genauer darüber und meine Arbeit dort zu berichten. Wurde sogar schon von mehreren gefragt, ob ich denn gar nicht mehr blogge. Natürlich blogge ich noch, ich würde einfach sagen ich hab mich so gut eingelebt, dass die freie Zeit und damit auch die am Computer irgendwie mit vielen anderen schönen Dingen gefüllt ist. Jetzt ist es 5 Uhr morgens und ich kann nicht mehr schlafen. Die Kirche nebenan raubt mir doch ab und zu immer noch den letzten Nerv. Aber man gewöhnt sich dran, genauso wie an einer Hauptstraße mit viel Verkehr zu wohnen – irgendwann hört man den Krach einfach nicht mehr.
Jetzt sind die Ferien hier auch schon wieder rum und seit einer Woche ist wieder Schule. Das Schuljahr hier ist unterteilt in 3 Terms die jeweils 3 Monate dauern und dazwischen ist immer 1 Monat Ferien. Das war im August. Unser Ferienplan hat mal mehr und mal weniger gut funktioniert. Die Hausaufgaben morgens waren ja eigentlich immer von 9 bis 12 angesetzt. Da wurden alle gegen Ende der Ferien recht flexibel. Aber alles in allem hat es gut geklappt und ich glaube es war nur Didas der am letzten Ferientag abends noch 4 Seiten von seinem Holidaypackage machen musste. Mit den meisten anderen haben wir sogar noch ne Menge mehr geschafft. Sarah und Evan, die anfang des Jahres im Malayakahaus waren, haben Ordner erstellt mit Lernzeug für jeden individuell. Die haben wir dann noch mit genutzt und währen wir auf Ssese Island waren hat Anna Mathekärtchen gebastelt und dann mit Legosteinen versucht das ganze zu visualisieren. Das hat wirklich super geklappt und die Kids hatten echt Spaß dran. Muss man ja auch erstmal kapieren, was die Aunties und Lehrer da von einem wollen, wenn man einfach zwei Zahlen und ein komisches Zeichen dazwischen aufschreibt :-) Es macht so Spaß zu sehen, wie die Kinder Fortschritte machen und immer wieder kleine Dinge verstehen und das irgendwann zum Großen zusammen setzen. Unsere Nachmittagspläne in den Ferien waren im Gegensatz zu den Hausaufgaben nicht ganz so erfolgreich. Meistens haben doch alle einfach irgendwas gemacht und wenn wir Safaris oder so geplant haben kam doch noch irgendwas dazwischen, warum die Kids dann doch im Malayakahaus geblieben sind. Kann auch gut sein, dass wir zu wenig konsequent damit waren und es deshalb nicht funktioniert hat. Außerdem bin ich auch immer wieder überrascht, wie gut die Kinder sich selber beschäftigen können. Während deutsche Kinder wahrscheinlich schnell die Lust an aller Art von Spielzeug verlieren würden und dann jammernd vor den Fernseher gesetzt werden, damit sie zufrieden sind, finden die Kleinen hier immer irgendwas um sich zu beschäftigen. Meistens geht es sogar recht friedlich zu. Außer so Sätze wie „Auntieeee Elijah doesn't share!“. Die fallen ständig und mittlerweile kennt man alle Pappenheimer und weiß, damit umzugehen.
Es ist jedes Mal sooo schön am Tor vom Malayakahaus zu stehen, zu klopfen und dann von einer Herde lachender Kinder empfangen zu werden.
Im Moment sind einige Spanier da, die sich für die 10 Tage, die sie hier sind ne ganze Menge vorgenommen haben. Sie bauen das Klettergerüst aus und wollen eine Art Plattform um 2 Bäume bauen, wenn ich das richtig verstanden habe. Außerdem gibt’s jetzt eine Schaukel die auch fast den ganzen Tag „in Betrieb“ ist. Und ich glaube fast alle haben mittlerweilee auch schon die schmerzhafte Erfahrung gemacht, dass vielleicht nur 2 statt 3 Kinder drauf passen und der Boden darunter doch recht hart ist ;-)
Jetzt, wo wieder Schule ist, sind morgens wieder nur die „Babies“ im Malayakahaus, Amina, Elijah, Diego und Mercy. Die freuen sich riesig, wenn dann vormittags die Aufmerksamkeit der Voluntäre mal nur ihnen gehört.
Ab heute, also quasi gleich, wollen wir mit den Mery-Girls (den großen Mädels) in die Entebbe Junior School gehen und morgens immer mal ein paar Stunden mitzuerleben und herauszufinden, wo Probleme liegen und wie man sie vielleicht sogar lösen kann. Einige tun sich teilweise doch wirklich schwer. Ich glaube es ist auch gut, dass wir uns jetzt schon ein bisschen besser kennen, ich wollte meine Schulprobleme nämlich auch nicht mit jemandem besprechen der grad einfach mal aus dem Ausland vorbeikommt. Immer wenn ich mich in die Lage der Kids versetze wird mir klar, dass wir für sie einfach nur Voluntäre sind die kommen und auch wieder gehen. Die meisten wissen ja gar nicht, ob Auntie XY jetzt für 6 Monate oder nur für ein paar Tage bleibt. Das muss ich mir irgendwie viel öfter bewusst machen, ich will den Kids gerne etwas geben, das von längerer Dauer ist, sie sollen nicht denken, dass ich übermorgen vielleicht wieder weg bin.
Wir haben zusammen mit Anne, die jetzt schon 3 Jahre hier ist, überlegt, dass es vielleicht sinnvoll wäre mit speziell einzelnen Mädels der Mercy-Girls in die Schule zu gehen um mal zu gucken, wo es hakt. Gleich um 8 treffen wir uns mit George, dem Headmaster und ich bin sehr gespannt. Werde wahrscheinlich erst nächste Woche dann richtig hingehen, also jeden Tag für ein paar Stunden kommen, weil heute und morgen Nacht die neuen Freiwilligen vom Schulverein angekommen sind/ankommen und ich ihnen in den ersten Tagen ein bisschen was zeigen und mir Zeit für sie nehmen will. Deshalb fange ich nächste Woche an und würde das dann auch gerne für 3 oder 4 Wochen durchziehen. Bin gespannt, wie das laufen wird.
Letzte Woche haben Anna und ich für Dilia in Town Papier gekauft und Danny und John mitgenommen. Die haben sich riesig gefreut und anschließend haben wir die Zwei noch auf ein Soda im African Village eingeladen. Auf die Frage, ob es schmeckt, hat Danny nur die Augenbrauen hochgezogen und ich hab gelernt, dass das hier in Uganda „Ja“ heißt. Man lernt nie aus. Mittlerweile kann ich auch schon so einige Wörter Luganda und die Leute hier freuen sich jedes mal total, wenn man was spricht :-) Will das jetzt öfter mal machen, einfach einzelne Kinder mitnehmen, wenn man ganz alltägliche Sachen erledigt. Für uns ist es was ganz normales, für die Kids aber vielleicht sogar ein echtes Erlebnis. Außerdem verbringe ich meine Zeit hier eh am liebsten mit den Kids.
Im Moment ist das Wetter hier eher bescheiden. Ich find's sogar richtig kalt. Lorenz, der heute Nacht angekommen ist, meinte er fänd es eher warm :-) Es regnet im Moment oft und das kühlt alles ganz schön ab. Eigentlich schade, weil ich heute Nachtmittag eigentlich mit Claudi das Schwimmprojekte der Early Learning Kids weitermachen wollte. Bei dem Wetter hat aber wohl keiner Bock auf Pool. Das heißt, sobald es an einem Montag wieder warm ist, werde ich wohl alleine mit den Kids gehen. Claudi fliegt nämlich morgen nach Hause, genauso wie Tabea, Lea und Felix. Vielleicht nehm ich aber auch einfach eine der neuen Freiwilligen mit. Rieke meinte schön sie würde da gerne mitmachen. Ich freu mich auf die 3 vor mir liegenden Monate!

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